Das häufige Tragen und Binden von Krawatten kann schnell dazu führen, dass sich unschöne Falten, Knitter oder Unebenheiten im empfindlichen Material ausbilden. Aber auch wenn man die Krawatte nur selten benutzt, sie aber bereits vorgebunden im Schrank hängen hat, können schnell Spuren entstehen, die das ordentliche Auftreten mit einer Krawatte im Gesamtbild negativ beeinflussen.
Um dem wichtigsten Accessoire des Herrn bei offiziellen Anlässen wieder Form und Struktur zu geben, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Einfach schnell bügeln scheint auf den ersten Blick eine unkomplizierte Lösung zu sein. Jedoch bestehen die meisten guten Krawatten aus empfindlichen Stoffen wie zum Beispiel Seide und lassen sich nicht ohne weiteres unter das Bügeleisen legen. Die Pflegehinweise auf dem Etikett der Krawatte geben hier wichtige Hinweise, die es unter allen Umständen zu beachten gilt. Weitere Tipps, wie man Krawatten zu Hause selbst bügeln kann, finden sich ebenfalls hier auf der Webseite. Sollte jedoch das Bügeleisen-Symbol durchgestrichen oder gar nicht vorhanden sein, so sollte man auch vom eigenhändigen Bügeln absehen.
Wasserdampf ist das Zauberwort
Alternativ zum Krawatte Bügeln gibt es aber auch eine Methode, wie man das beste Stück ohne eine materialstrapazierende Behandlung mit dem Bügeleisen wieder knitterfrei bekommt: das schonende Glätten ohne Bügeleisen mit Hilfe von Wasserdampf! Der Wasserdampf dringt nämlich in die Fasern ein und glättet die Krawatte so von innen heraus. Bei dieser Methode wird im Gegensatz zum Bügeln nicht nur die Oberfläche geglättet, sondern auch die gesamte innere Struktur. Jegliche Falten und Knitter haben damit keine Chance mehr. Und das beste: Die Krawatte verliert nicht ihr Volumen, wie es beim gnadenlosen Plätten mit dem Bügeleisen der Fall ist. Denn wer mag schone eine Krawatte, die platt wie ein Blatt Papier am Hemd herunter baumelt? Zudem wird die Krawatte nicht direkt der Hitze des Bügeleisens ausgesetzt, was ein weiterer Vorteil der schonenden Behandlung mit Wasserdampf ist. Dies ist insbesondere für empfindliche Seidenkrawatten zu empfehlen, damit das beliebte Accessoire möglichst lang in bester Form erhalten bleibt.
Doch wie funktioniert das mit dem Wasserdampf am besten? Gängige Tipps für den Haushalt sind hier das Aufhängen in der Dusche oder über der Badewanne.
Bei eigenen Versuchen hat sich jedoch herausgestellt, dass die Badewanne hierfür weniger gut geeignet ist. Zum einen benötigt man dafür sehr viel heißes Wasser, zum anderen ist die Oberfläche so groß, dass der Wasserdampf sehr breit gestreut und wenig intensiv aufsteigt. In der Dusche gelingt dies schon eher, da Duschkabinen oft abgeschlossene Räume darstellen. Der Nachteil hier ist jedoch, dass Duschen oft spritzen und die Krawatte dann vom Wasser völlig durchnässt wird. Am besten funktionierte das schonende Glätten mit Hilfe von Wasserdampf unter Einsatz eines Wasserkochers oder eines größeren Topfes, in denen Wasser aufgekocht und die Krawatte direkt darüber platziert wurde. Im Folgenden nun die konkrete Anleitung zum Vorgehen.
Anleitung zum Krawatte schonend Glätten ohne Bügeleisen
- Bereiten sie am besten einen größeren Topf mit Wasser darin vor. Füllen sie den Topf ca. zur Hälfte, um genügen „Vorrat“ an Wasser zu haben. Mit zu wenig Wasser trocknet der Topf schnell aus und kann gegebenenfalls Schaden nehmen, zu viel Wasser hingegen benötigt längere Zeit, um überhaupt erst zu kochen.
- Während sie das Wasser im Topf bis zum Kochen erhitzen, platzieren sie ihre verknitterte Krawatte mit Hilfe einer Stange – beispielsweise ein größerer Löffelstiehl – mittig über den Topf. Achten sie darauf, dass diese Stange sauber ist und nicht zusätzliche Flecken in der Krawatte hinterlässt. Auch sollte die Oberfläche der Stange möglichst glatt sein, damit keine Fäden an der wertvollen Krawatte gezogen werden.
- Sobald das Wasser kocht steigt der Wasserdampf auf. Achten sie darauf, dass der Wasserdampf bestmöglich die gesamte Krawatte umhüllt und so vom Stoff gut aufgenommen werden kann. Sollten sie die Stange mit der Hand halten müssen, da eine Befestigungsmöglichkeit fehlt, achten sie darauf, dass sie lang genug ist und ihre Hände nicht dem heißen Wasserdampf ausgesetzt sind. Ansonsten entsteht Verbrennungsgefahr!
Lassen sie die Krawatte so lang im Wasserdampf hängen, bis sie genügen Feuchtigkeit aufnehmen konnte und sich die Falten und Knitter langsam auflösen. Je nach Menge und Intensität des Wasserdampfes kann dies einige Minuten in Anspruch nehmen. - Nachdem die Falten und Knitter aus der Krawatte entfernt sind, ist es wichtig, das gute Stück ordentlich durchlüftet langsam auftrocknen zu lassen. Vermeiden sie dabei den Einsatz von Trockengeräten oder das Zuführen von warmer Luft (bspw. durch einen Föhn). Dies führt wiederum dazu, dass die Form und Struktur verloren gehen und die Krawatte verzieht sich erneut oder gar noch schlimmer wie vor dem Glätten!